Indien - Das Häufig unterschätztes Anbauland

Von amarella erhalte ich Parzellenkaffees des Typs Canephora (Robusta) von der Farm Badra Estates aus Indien. Indien hat neben der exklusiven „Monsooning“ Aufbereitung auch hervorragende Canephoras zu bieten. Der Anteil an Canephora beträgt 60% der gesamten Ernte. Rund 80% des Kaffees wird exportiert, da in Indien hauptsächlich Tee getrunken wird.

Die Indische Flagge im Freien. 

Die Kaffeegeschichte Indiens

Es ist nicht genau belegt, wann der Kaffeeanbau in Indien seinen Anfang nahm. Die Legende besagt, dass der Pilger Baba Budan den Kaffee nach Indien brachte. Auf der Heimreise von seiner Pilgerfahrt nach Mekka im Jahr 1670 kam er durch den Jemen. Dort soll Baba Budan sieben Kaffeesamen entwendet und nach Indien gebracht haben. Da im Islam die Zahl Sieben als heilig gilt, wurde die Tat als religiöser Akt gewertet und eine Strafe blieb aus. Die Kaffeesamen wurden von Baba Budan im heutigen Bundesstaat Karnataka gepflanzt. Die Bergregion Bababudang ist nach ihm benannt und noch heute eine der bedeutendsten Anbauflächen.

Die Badra Estates unterkunft.

 

Die Anbaugebiete Indiens – Der Kaffee-Gürtel Indiens

Die bedeutendsten Anbaugebiete befinden sich im Süden des Landes. Die Bundesstaaten Tamil, Kerala und Karnatak bilden den Kaffee-Gürtel Indiens. Die geringen Höhenlagen und die klimatischen Bedingungen eigenen sich hervorragend zum Anbau von Canephora. Es ist somit kaum verwunderlich, dass 60% der gesamten Kaffeeernte auf Canephora entfällt. Die Pflanze wachsen in Nachbarschaft von anderen Gewächsen besonders gut. Deshalb werden die Pflanzen häufig schattig in der Nähe von zum Beispiel Pfeffer, Vanille oder Kardamom angepflanzt. In Indien wird Kaffee hauptsächlich von Kleinbauern angebaut.

Auf der Farm Badra Estates, von der ich meinen Canephora beziehe, wird der gesamte

Das Eingangsschild zur Badra Estates

Kaffee unter Schattenbäumen angepflanzt. Außerdem werden auf der Farm neben kaffee auch Pfeffer, Gummi, Teak, Kakao, Arecanuss und Kardamom angebaut.

Von der indischen Kaffeeproduktion gehen 80% in den Export. Dies liegt daran, dass in Indien Tee die deutlich günstigere Alternative ist. Die Hauptabnehmer des Kaffees sind Italien und Deutschland.

 

Die exklusive Aufbereitung – Monsooning

Den Begriff „Monsooned Malabar“ hast du vielleicht schon mal gehört. Dabei handelt es sich um Kaffee, der in einem speziellen Verfahren aufbereitet wurde. Diesen Kaffee kommt nur aus Indien, da es dieses Verfahren nur dort gibt.

Das Verfahren stammt aus einer Zeit vor der Industrialisierung. Damals wurden die Bohnen noch mit dem Segelschiff nach Europa exportiert. Die Überfahrt dauerte auf diese Weise mehrere Monate. Während der Reise waren die Kaffeebohnen einer hohen Luftfeuchtigkeit ausgesetzt. Dadurch änderte sich der Geschmack und die Farbe. Die Überfahrt wurde durch die Erfindung des Dampfschiffs deutlich beschleunigt. Der Kaffee kam so deutlich frischer in Europa an. Allerdings wollte er den Europäern nicht schmecken, den diese hatten bereits eine Vorliebe für den speziellen Geschmack entwickelt.

Ein Mann steht im Monsoonregen.

Deshalb wird seither der Prozess des Nachreifens unter hoher Luftfeuchtigkeit künstlich erzeugt. In extra dafür konzipierten Lagerhäusern werden die grünen Bohnen dem Regen und den Monsunwinden ausgesetzt. Im Anschluss kommen die Bohnen für einige Wochen in Kaffeesäcke und werden danach nochmals von Hand verlesen. Der besondere Geschmack des Kaffees zeichnet sich durch eine leicht holzige Note sowie einem feinen Säuregerüst aus.

 

Die Geschmackliche vielfallt der Indischen Kaffees

Indische Kaffees haben eine breite Geschmackspalette zu bieten. Der Kaffee ist würzig, komplex, ausgewogen und zeichnen sich durch ein weiches Mundgefühl aus. Durch den ausgeprägten Körper und den vergleichsweisen niedrigen Säuregehalt, eignen sich die Kaffees hervorragend für Espressoröstungen. Außerdem eignen sie sich bestens als besondere Komponente in Kaffee-Cuvées. Durch die regionalen Einflüsse entwickeln sich deutlich erkennbare Unterschiede in den Geschmacksprofilen.

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Der Inhaber der Kaffeefarm Badra Estates.

Ein Englischer Spruch über Kaffee.

Ein Jeep auf dem Weg zur Plantage.

Die Kaffeepflanzen im Schatten von Bäumen.

Reife Kaffeekirschen auf der Badra Estates.

Die Ausicht über die Kaffeeplantage Badra Estates in Indien.